Bist du neugierig, wie aus Wolle, Puppentrikot, Schlauchverband und Garn eine richtige Puppe entsteht - mit Armen und Beinen, einem Stupsnäschen, einer Wuschelfrisur und klitzekleinen Zöpfen?

Dann rücke ein Stück näher, schau´mir über die Schulter und du wirst etwas Wunderbares erleben: die "Geburt" eines neuen Puppenkindes.

 

 

 

Das wird das Köpfchen. Aus der Schafwolle wickele ich einen  Ball - schön gleichmäßig fest. 

Dann wird der Ball in mehrere Wollsträngen eingepackt, sie bilden den Hals. Jetzt wird der Schlauchverband drüber gezogen und unten abgebunden.

 

Mit einem reißfesten Leinenfaden wird die Augenpartie abgebunden- etwa in der Mitte oder kurz darunter. So bekommt der Kopf die Proportion eines Babys.

 

Nun kommt der Kinnfaden an die Reihe. Von der Seite erkennst du schon rechts das Gesicht und links den Hinterkopf. 

 

Der Kopf hat eine kleine Nase bekommen. Der richtige Abstand zu Mund und Augen ist wichtig für das spätere Aussehen.

Aber auch da hat bekanntlich jeder ein anderes Empfinden, ob ein Gesicht schön ist oder nicht. Mir gefällt so ein kleines Stupsnäschen.

 

An den Kreuzungspunkten habe ich die Enden sehr gut verknotet. Dann kann ich den hinteren Faden herunter ziehen, damit ein schöner runder Babykopf entsteht.

 

Aus beigefarbenem Kopftrikot wird "die Haut" genäht und über das Köpfchen gezogen. Kopftrikot ist besonders elastisch und passt sich der Gesichtsform optimal an.

 

Der Kopf  ist unten noch einmal abgebunden und oben zugenäht.

Nun ist er  fertig und der Körper ist an der Reihe. Das Gesicht wird später gestickt.

 

 

Aus der wunderbar weichen Wolle wird eine Körperrolle geformt. Dabei leistet mir eine Filznadel gute Dienste. Mit ihrer Hilfe bekommt der Körper seine Form und ein wenig Festigkeit.

Die Rolle kommt in den Schlauchverband, der nun unten zugenäht wird .... Puppenmachen ist zum größten Teil Handarbeit.

Aber genau das liebe ich daran so sehr- irgendwas kann ich immer "fummeln", auch wenn ich nur ein paar Minuten Zeit habe.

So, die Arme und Beine sind genäht - hier darf endlich die Nähmaschine ran, denn die Nähte müssen sehr belastbar sein, deshalb nähe ich mit 3-fach-Stich  und schön fest gestopft sind sie auch schon.

 

 

Mit einem reißfesten Garn habe ich die Arme angenäht, so, dass sie schön beweglich bleiben. 

 

Nun ist es bald geschafft ...  :-)

 

Jetzt werden die Beine eingenäht. Das ist eine knifflige Sache. Schließlich sollen am Ende beide Beine gleich lang sein und die Füße nach vorn zeigen. Also hefte ich sie erst und nähe dann mit der Maschine. So halten sie auch stürmischer Kinderliebe stand.

 

Die Schulternähte sind geschlossen und der Kopf am Halsausschnitt festgenäht- wieder mit reißfestem Garn.

 

So, kleines Puppenkind, nun ruh´dich erst mal aus, bevor du dein Gesicht bekommst.

 

Ein freundlich-neutraler Gesichtsausdruck lässt der kindlichen Fantasie Freiraum eigene Gefühle über  die Puppe  auszudrücken. 

Deshalb sticke ich den Mund und die Augen ganz sparsam.

Aus flauschiger Mohairwolle habe ich dem Winzling eine Perücke gehäkelt und aufgenäht.

Schau mal: auf dem 1. Bild sind die Haare zu tief, dann sieht es eher wie eine Fellmütze aus - man beachte also die Anatomie - ein Blick in den Spiegel hilft schon.

Zum Schluss hat das Püppchen ein paar Ponyfransen und zwei winzige Zöpfe bekommen und ... aus ein bisschen Wolle, Trikot und Garn ist ein kleines Puppenkind entstanden.

 

Herzlich willkommen! Nun brauchst du natürlich einen Namen, Kleidung und ein warmes Bettchen. Sieh mal, gefällt dir das?

 

... sieht so aus. Psst, es schläft schon. Dann kümmere ich mich jetzt um die Kleider.

 

Bis bald!